FTIQ* BESETZUNG AN DER UNI – PATRIARCHAT ISCH DOCH SCHEISSE!

FTIQ* BESETZUNG AN DER UNI – PATRIARCHAT ISCH DOCH SCHEISSE!

Wir, eine Gruppe aus Frauen*, Trans*, Inter* und genderqueeren* (FTIQ*) Personen, nehmen uns den Vorlesungssaal KOL-E-18 an der Universität Zürich, um ein Zeichen gegen geschlechtliche Unterdrückung und patriarchale Strukturen zu setzen, die auch die Universität prägen. So wollen wir einen sicheren FTIQ*-Raum an der Universität schaffen und ihn selbstbestimmt mit unseren eigenen Inhalten füllen.

Die Universität stellt heute für FTIQ*-Menschen einen Raum dar, in dem wir unsichtbar gemacht und eingeschränkt werden. Auch wenn ein Grossteil der Student*innen Frauen* sind, sind FTIQ* in Doktoratspositionen noch immer unter-, im Tieflohnsegment der Universität aber übervertreten. Genau weil die Uni ein seit jeher männlich* dominierter Raum ist, kann das hier vermittelte Wissen nicht wie oft behauptet wird «objektiv» sein, sondern repräsentiert und normalisiert die Perspektive weisser, privilegierter Cis-Männer*. Die hierarchische Struktur der Hochschulen ist durch asymmetrische Abhängigkeits- und Machtverhältnisse geprägt und schafft so systematisch Unterdrückung. Die Dominanz der Perspektive und der Präsenz weisser, privilegierter Cis-Männer* in hohen Positionen fördert spezifisch auch sexualisierte Gewalt. Und wie die erneuten Skandale an der ETH beweisen, sind sowohl Hochschulleitungen als auch die zuständigen institutionalisierten Fachstellen als Teil des Systems inhärent unfähig sexistischer Diskriminierung und sexualisierter Gewalt entgegen zu wirken. Aus diesen Gründen erscheint es uns nicht sinnvoll unsere Kritik in Zusammenarbeit mit ebendiesen Institutionen einzubringen. Es ist daher Teil unserer politischen Praxis, uns für unsere Inhalte die Räume selbstbestimmt zu nehmen. Zudem müssen FTIQ* Eigenwilligkeit lernen und (aus)üben, um selbstermächtigt aus den ihnen zugeschriebenen Räumen ausbrechen zu können. Vergangene Versuche haben deutlich gemacht, dass die Institutionalisierung der Kritik diese verwässert. Weiter ist die Universität auch deshalb für FTIQ*-Menschen kein sicherer Ort, weil sie das binäre (zweigeteilte) Geschlechtersystem gewaltvoll aufrechterhält. Menschen, die sich nicht in dieses System einordnen, werden sowohl in wissenschaftlichen Inhalten als auch im physischen Raum der Hochschulen unsichtbar gemacht.

Wir nehmen uns den Vorlesungssaal KOL-E-18, um gemeinsam als FTIQ* einen Raum zu schaffen, in welchem wir oben skizzierte Verhältnisse thematisieren, Erfahrungen austauschen und kollektiv neue Perspektiven entwickeln können. Gemeinsam wollen wir einen Raum für Menschen und Positionen schaffen, die sonst an der Uni keinen Platz haben – und auch einfach eine gute Zeit haben.

Darum besetzen wir als Auftakt zum 8. März für zwei Tage den Raum KOL-E-18 an der Uni Zürich. Kommt vorbei und bildet Banden, gemeinsam sind wir stark!

6. März:

19:00 Vortrag zur feministischer Wissenschaft in Rojava

21:00 Konzert

22:00 DJanes und Bar – alles nur no geil, open end.

7. März:

09:00 Feministischer Zmorgä

11:00 Input & Diskussion zu Erfahrungen und Lehren aus dem Frauen*streiktag 1991

13:30 Vortrag: Workshop zu intersektionaler, antirassistischer, feministischer Praxis

16:00 Workshop: Uns an die Utopie wagen – für mehr solidarische Beziehungen an der Uni

immer: Basteln für die 8. März-Demo, Siebdruck, Tattoo, Plaudara, …

Besetzung und Veranstaltungen richten sich spezifisch an FTIQ*.

Wir verwenden das Sternli* um auf die soziale Konstruiertheit der Geschlechter hinzuweisen.

960 1280 Frauen*streik / feministischer Streik
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