Unsere Aktionen

CARE WORK UNITE vernetzt alle unter- und unbezahlten Care-Arbeiter*innen. Gemeinsam leisten wir vielseitigen Widerstand. Hier ein Einblick in einige unserer bisherigen Aktionen. Weitere folgen bald!

22. Mai: Gegen die Ökonomisierung des Spitalwesens
Schon vor Corona Notstand – Heute! Morgen! Widerstand!

Aktivist*innen von Care Work Unite hängtenvor dem Waid Spital in Zürich ein Transparent mit Aufschrift «Schon vor Corona Notstand – Heute! Morgen! Widerstand!» um auf die Prekarität im Spitalwesen aufmerksam zu machen und gegen die Ökonomisierung zu protestieren. 

Mit dieser Aktion thematisiert Care Work Unite die anhaltende, zerstörerische Ökonomisierung im Spitalwesen. Denn die Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen. Akutspitäler überlegen sich von der Sistierung des Arbeitsschutzgesetzes Gebrauch zu machen. Um die wirtschaftlichen Verluste des letzten Monats ‚aufzuholen‘, werden bereits offen oder hinter geschlossenen Türen haarsträubende Pläne ausgeheckt: Das Pflegefachpersonal soll nun weiterhin 12h Schichten arbeiten, auch wenn die Corona-Fallzahlen und die Auslastung deutlich zurückgegangen ist.

Von einer Rückkehr in den Normalbetrieb ist zwar die Rede, aber es ist schon jetzt klar: Es wird nicht einfach Normalbetrieb sein. Mehr dazu hier.

12. Mai: Tag der Pflege

Tag der Pflege? Wohl eher Tag der Imagepflege!
Die SVP Gesundheitsdirektorin lächelt für die Sparpolitik und pflegt lieber den Profit als die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals.

Plakate von Care Work Unite hängen vor der Gesundheitsdirektion in Zürich.
Aktivist*innen von Care Work Unite verzierten am Tag der Pflege die Gesundheitsdirektion. 

Das Gesundheitswesen steht im Zentrum der Aufmerksamkeit, alle freuen sich über den beherzten Einsatz des Pflegepersonals. Lob und Ehre wird diesem zuteil. Sogar ein ganzer Tag und das ganze Jahr ist ihm gewidmet. Was bringt’s? All dies zeigt einzig die Verlogenheit, solange sich nichts ändert. Seit Jahren schuftet das Pflegepersonal unter sich verschlechternden Bedingungen, sehr wohl beherzt, aber auch abgekämpft und schlecht entlohnt. Der Abbau im Gesundheitswesen findet in der Schweiz verglichen mit Europa spät statt. Mit der Einführung der Fallkostenpauschale wurden die Spitäler auch hier auf die Marktöffnung vorbereitet und einer Logik des Profits unterworfen. Es ist kein Zufall, dass das kaputtgesparte Gesundheitswesen Italiens die Covid19-Krise nicht zu bewältigen vermag. Es zeigt, was passiert, wenn die Spar- und Abbaupolitik weitergetrieben wird wie bisher. 

Würde sich die Gesundheitsdirektorin sich tatsächlich um Gesundheit kümmern, müsste sie fordern: mehr Personal, Betreuungsschlüssel runter, kürzere Arbeitsschichten, 40-Stunden-Woche, fairer Lohn, Abschaffung der DRG! Das Pflegepersonal schätzt die Wertschätzung –  doch lässt es sich nicht gerne zur Imagepflege einer verfehlten Politik missbrauchen, die das Wohl aller gefährdet. 
Leisten wir Widerstand – Care Work Unite! 
Care Work Unite sind Care-Arbeiter*innen und solidarische Aktivist*innen des feministischen / Frauen*-Streik-Kollektivs. Wir organisieren uns und suchen zusammen nach widerständigen politischen Antworten.

#careworkunite #icareaber

Plakate von Care Work Unite hängen vor der Gesundheitsdirektion in Zürich. Eine Frau in Anzug hat einen Balken über den Augen auf dem steht "Tag der (image) Pflege)

1.Mai: Care Work Unite kämpft für bessere Arbeitsbedingungen!

Am Mittag des 1. Mai haben wir uns mit insgesamt 14 Gruppen aus unterschiedlichen Bereichen des Service Public und der Sorge-Arbeit zu einem «distanzierten“ politischen Protest auf der Gemüsebrücke versammelt. Beteiligt haben sich auch die selbstorganisierten Gruppen Kriso Zürich – Forum für kritische Soziale ArbeittrΩtzphaseGastra Kollektiv . Organisiert wurde das Ganze von der Basisgruppe Zürich Bleibt Öffentlich.

Der «distanzierte» Protest in Kleingruppen, der sich konsequent an die Sicherheitsmassnahmen hielt, wurde nach wenigen Minuten von der Polizei aufgelöst. Die Protestierenden verliessen der Aufforderung folgend die Brücke – trotzdem wurden zwei von ihnen festgenommen, viele weitere erhielten Wegweisungen aus einem grossen Teil der Innenstadt.

Aufgrund dieser Absurden Repression konnten wir von CARE WORK UNITE unsere Rede nicht halten. Hier findest du die verschriftlichte Rede und einen Ausschnitt davon als Audiobeitrag.

Unser ausführliches Statement (Communiqué) zum Geschehen am 1. Mai findet ihr hier

Care Work Unite und andere Gruppen als Teil der «distanzierten» Protesten von Zürich Bleibt Öffentlich auf der Ratshausbrücke.
Am Nachmittag nahmen sich Aktivist*innen von Care Work Unite zu viert nochmals die Strassen und spazierten lauthals durch Kreis 3 und 4: «Schon vor Corona Notstand – Heute! Morgen! Widerstand!»

Eine Pflegerin, Aktivistin von Care Work Unite, wird von der Polizei abgeführt. Während die Aktivistin während dem ganzen Protest die Sicherheitsmassnahmen eingehalten hat, trägt der Polizist weder eine Maske, noch geht er auf Abstand. Der Aktivistin droht nun ein Verfahren.

Auf den 1. Mai: Solidaritätsaktion für Spitex Angestellte!

In der Nacht auf den 1. Mai verschönerten Aktivist*innen zahlreiche Standorte der Spitex mit Solidaritätsbotschaften. Die Arbeiter*innen der Spitex müssen seit Jahren die auf den Spardruck hin aus den Spitälern «outgesourcte» Care-Arbeit auffangen, arbeiten unter Zeitdruck und prekären Bedingungen. Die Krise im Gesundheitswesen trifft Spitex-Arbeiterinnen besonders hart: Zahlreiche kranke Menschen, deren Behandlungen im Spital oder bei Ärzt*innen aufgrund von Corona verschoben wurden, fallen auf sie zurück und die Sicherheitsmassnahmen können bei Hausbesuchen praktisch nie gewährleistet werden.

«VON HAUS ZU HAUS – IMMER PARAT
TROTZDEM SCHEISSLOHN – DANKE STAAT!» 
#careworkunite

Von Haus zu Haus – immer Parat! Trotzdem scheiss Lohn – Danke Staat!
Angestellten Sorge tragen!

#icareABER

In Hinblick auf den 1. Mai und den 14. Juni will CareWorkUnite den isolierenden Bedingungen zu Trotze unter anderem mit dem Hashtag #icareABER widerständige Vernetzungen schaffen.

Wir fordern alle, die unter- oder unbezahlte Care-Arbeit leisten auf, unter dem #icareABER (deutsch: ich sorge/pflege ABER) auf Social Media darauf aufmerksam zu machen, was sie an den Umständen, unter welchen sie zu pflegen haben, stört. Den ganzen Aufruf findest du hier.

Aktion gegen fahrlässige Arbeits- und Lebe-Bedingungen in Pflegezentren

Schon vor Corona herrschte in Pflegezentren oft knappe Besetzung; gerade mal 4 Personen betreuen zum Teil 25 schwer demente oder krankte Patient*innen. Jetzt wurde bereits auf Minimalbesetzung umgestiegen, das heisst nur noch 3 Pflegende für 25 Betreute – hinzu kommt der Mehraufwand erhöhter Hygienemassnahmen.

Die einzig richtige Antwort auf die Krise wäre, das Personal massiv aufzustocken, eine Gefahrenzulage zu geben und neue, leerstehende Gebäude zu finden und einzurichten. Die Trennung von Corona-Kranken und nicht-infiszierten Patient*innen ist ausschlaggebend, um weitere Ansteckungn zu verhindern und diese Risikogruppe zu schützen. Dazu braucht es gute räumliche Trennung, genügend Schutz für Arbeiter*innen und mehr Personal für gute Pflege. Die ganze Stellungsnahme zur Situation in den Pflegezentren findest du hier.

Um auf diese strukturellen Missstände aufmerksam zu machen plakatierte Care Work Unite im Umfeld aller Zürcher Pflegezentren. Schliesst euch uns an! Leisten wir kollektiven Widerstand gegen die gefährlichen Bedingungen und stehen wir ein für eine menschliche Pflege!

Care Work Unite macht mit Plakataktionen rund um die Pflegezentren in Zürich auf die schlechten Arbeits- und Lebe-Bedingungen aufmerksam und ruft Care-Arbeiter*innen dazu auf, sich dem kollektiven Protest anzuschliessen.

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